QuoteDisplay MoreDie norwegische Regierung hat nun ebenfalls die von der Europäischen Union beschlossene Richtlinie IPRED umgesetzt. Diese ermöglicht es Medienunternehmen, wesentlich leichter an die Daten von Urheberrechtsverletzern im Internet zu kommen.
Ein solches Gesetz trat kürzlich in Schweden in Kraft. Dies führte dazu, dass zahlreiche Anwender vorübergehend die Nutzung von Filesharing-Plattformen einstellten und der Internet-Traffic massiv zurück ging. Parallel stieg die Nachfrage nach VPN-Services und anderen Anonymisierungs-Diensten massiv an.
In Norwegen wurde die Regelung nun nicht per Gesetz, sondern über eine Richtlinie der Regulierungsbehörde umgesetzt. Das Bemerkenswerte daran: Der Staat bezieht sich dabei auf IPRED, obwohl Norwegen gar kein Mitgliedsland der EU ist und somit keine Notwendigkeit zu deren Umsetzung besteht.
Die Medienindustrie braucht sich in dem Land nun nur noch die Zustimmung eines Richters einholen und kann die Internet-Provider dann direkt selbst nach den persönlichen Daten der betroffenen Nutzer fragen. Bisher durften die ISPs diese Informationen nur an staatliche Ermittler im Rahmen eines ordentlichen Strafverfahrens herausgeben.
Die Medienindustrie ist allerdings nur selten daran interessiert, Strafverfahren gegen Filesharing-Nutzer zu führen. Dies nimmt viel Zeit in Anspruch und führt wegen der geringen Schwere der Vergehen nur selten zu einer Verurteilung. Statt dessen setzt man auf zivilrechtliche Verfahren, in denen hohe Schadensersatzsummen gefordert werden. Bei solchen Prozessen waren die Provider allerdings nicht befugt, persönliche Daten herauszugeben.
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